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G-Moll

bemerkenswert:
– Triller im Präludium “verlängern” den Klang der Töne
– Präludium nimmt mit zunehmenden Zweiunddreißigsteln allmählich Fahrt auf – im Kontrast zum eigentlich gemächlichen Zeitmaß
– Zweiteiliges Fugenthema: der zweite Teil füllt den Sprung im Themenkopf auf und verbindet so die beiden kleinen Sekunden
– Thema wird tonal beantwortet
– Engführungen in der zweiten Hälfte, in T 28f folgen drei Themenköpfe in Oktaven aufeinander
– Themen in den Mittelstimmen sind teilweise schwierig herauszuhören

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G-Dur

bemerkenswert:
– unbeschwert, leicht, spielerisch (Tripeltakte)
– Versuch einer Temporelation Achtel=Achtel zwischen Präludium und Fuge
– Das Thema der Fuge tritt auch in Umkehrung auf
– Scheinbare Engführungen (in Oktaven) brechen spätestens nach dem Ende des führenden Themas ab bzw. verlaufen sich

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Fis-Moll

bemerkenswert:
– schwierig zu erfassendes Präludium; durch etwas Inegalité bekommt es bekommt es mehr Schwermut und lässt sich leichter mit der Fuge verknüpfen
– tolles Fugenthema: es kämpft sich mühevoll in drei Etappen zur Quinte hoch um dann wieder herabzusinken
– Kontrasubjekt mit den ewigen fallenden Sekunden unterstützt den lamentierenden Affekt
– Umkehrung des Themas in der zweiten Hälfte und Kombination mit Originalgestalt

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Fis-Dur

bemerkenswert:
– vermutlich Bachs erstes Stück in Fis-Dur
– Präludium wie eine zweistimmige Inventio
– munterer Affekt nach dem düsteren F-Moll
– heiter beschwingte Fuge ohne große kontrapunktische Finessen
– der letzte Ton des Dux ist der erste Ton des Comes

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Bergfest

Zeit für eine Zwischenbilanz:

Die erste Hälfte des ersten Bandes ist dokumentiert – in spiel- und aufnahmetechnisch noch nicht ausgereiften aber interpretatorisch akzeptablen Videos. Und die ewige Erkenntnis, dass bei Aufnahmen nur ein Bruchteil von dem ankommt, was man gefühlt musikalisch differenziert hat. Nichtdestotrotz fühlt sich der Weg bisher richtig und gut an. “Mehr” geht ja fast immer..
Der Weg durch den ersten Band des Wohltemperierten Claviers stellt sich immer mehr auch als eine Reise zu mir selbst raus. Zum Beispiel muss ich mich durch die systematische Vorgehensweise mit Stücken – und Affekten bzw. Emotionen – auseinandersetzen, die ich sonst wohl eher gemieden hätte. Vorher hab ich (nicht nur beim WTC) viel lieber die Dur Tonarten gespielt, mittlerweile gehe ich in Moll richtig auf. Die Stücke sind bei aller Tragik am Ende doch irgendwie versöhnlich und tröstend, und wenn Bach plötzlich nach Dur moduliert.. ❤
Der Zeitplan funktionierte anfangs gut, der Sommer brachte erwartete Herausforderungen und unerwartete Überraschungen: Molly ist eingezogen und hört mir jetzt regelmäßige beim Üben zu (Foto). G-Dur und G-Moll (August) reifen noch, die Arbeit an As/Gis hab ich aber auch begonnen. Die Verzögerungen im Sommer führten aber auch dazu, dass ich noch tiefer in die Werke dringen konnte (z.B. F-Moll). Ich bin gespannt, welche Ideen kommen, wenn ich die ganze Sammlung am Ende nochmal überarbeite.

Über das Üben lässt sich sagen, dass ich mittlerweile schneller einen Überblick gewinnen kann, vor allem bei die Fugen. Dabei fühlen sich die zwei- und dreistimmigen Fugen vom Bewusstseinszustand ganz anders an als die vier- bis fünfstimmigen. Kann ich in den dreistimmigen noch recht leicht die einzelnen Stimmen verfolgen und durchartikuliert denken, fällt es mir bei den vierstimmigen erheblich schwerer. Mein Verstand möchte gerne vertikal-harmonisch erfassen und weniger horizontal in polyphonem Geflecht. Aber es wird besser.
Die Fingersätze bereiten mir manchmal Schwierigkeiten, weil es wegen der Lage der Stimmen keine offensichtlich gute Lösung gibt. Unkonventionelle Abläufe und Ideen können helfen, manchmal muss die musikalische Idee auch nochmal überdacht werden. Und mit etwas Glück kommt aus dem Universum eine plötzliche Eingebung, die klanglich und haptisch gut funktioniert!

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E-Dur

bemerkenswert:
– E-Dur ist eine eher außergewöhnliche Tonart bei Bach
– zauberhaftes Präludium (herrliche Sextakkorde)
– spritzige, unterhaltsame Fuge

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es-/dis-Moll

bemerkenswert:
– bisher das längste Set – und vielleicht das schönste ❤
– H. Kellers Charakterisierung des Präludiums als Notturno finde ich sehr passend
– enharmonischer Wechsel von Präludium (es, 6b) zu Fuge (dis, 6#)
– Fuge erinnert an manche Kontrapunkte der Kunst der Fuge
– Kontrapunkt im Überfluss: Enführungen, Umkehrung, Augementation und Kombinationen aus alldem
– man hört ihr dank der wahnsinnigen Schönheit die Gelehrtheit nicht an

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Es-Dur

bemerkenswert:
– schwierig schwierig
– das Präludium ist bereits eine Fuge a 4 mit zwei Themen, oder doch eine Toccata mit Fugen-Abschnitt und obligatem Kontrapunkt?
– der Tempobereich, in dem die beiden Subjekte weder gestresst noch träge klingen ist sehr klein
– spritzige Fuge

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d-Moll

bemerkenswert:
– Liebe auf den zweiten Blick
– seltsame Periodik im Anfangsteil des Präludium
– Irrer Kontrapunkt in der Fuge mit Engführungen und Umkehrung
– motivische Figuren werden zerlegt und neu kombiniert

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D-Dur

bemerkenswert:
– zweistimmiges Präludium (Melodie und Bass)
– Fuge im Partimento-/Continuo-Style, Motive + akkordische Begleitung
– Fuge fühlte sich französisch an, verschiedene Ornamente habe ich hinzugefügt